Ein Welpe zieht ein


Euer Welpe zieht ein. So spannend der Tag für euch ist, so aufregend, fremd und vielleicht auch beängstigend ist alles für den Welpen. Es ist jetzt an euch, sein Vertrauen zu gewinnen und den Grundstein für eine gute Bindung zu legen.


Um eine gute Bindung aufzubauen, braucht es Vertrauen. Vertrauen kann man nur dann in jemanden haben, wenn man ihn einschätzen kann und sicher weiß, was er als nächstes tun wird. Euer Welpe benötigt Zeit sich einzuleben, Geduld bei den Schritten, die er tut, Sicherheit über das was passiert und Verständnis, wenn ihm ein Missgeschick passiert.

Strafen und Schimpfen hilft eurem Welpen nicht Vertrauen aufzubauen. Helft ihm das Richtige zu tun, in dem ihr vermeidet, dass er andauernd in ein Fettnäpfchen tritt und ihr verärgert oder irgendwann genervt reagiert. Zeigt ihm mit viel Ruhe und Geduld, was ihr von ihm möchtet. Er wird es immer besser verstehen lernen.


Versucht einen regelmäßigen Tagesablauf für ihn zu gestalten. Es ist wichtig für ihn, dass er ungefähr weiß, was passiert.
Seid für ihn kalkulierbar.


Sein Schlafplatz, an dem er zur Ruhe kommen soll und sich sicher fühlt, ist unheimlich wichtig. Am besten geeignet ist eine Box, die nicht zu präsent im Raum steht, aber trotzdem in eurer Nähe ist. Lasst ihn in seiner Sicherheitszone in Ruhe schlafen, dösen oder beobachten. Es ist wichtig, dass er sich darauf verlassen kann, dass ihr ihn nicht erschreckt, weil ihr ihn wecken möchtet oder eine gut gemeint, streichelnde Hand hineinkommt. Bitte sagt das unbedingt allen Familienmitgliedern. Denkt immer daran, ein Welpe braucht bis zu 22 Stunden Schlaf am Tag.


Er ist es nicht gewohnt allein zu sein. Er hatte, bis er bei euch eingezogen ist immer seine Geschwister und Mutter um sich. Seid für ihn da, wenn er sich allein und unsicher fühlt. Er vermisst seine Familie. Es ist auch normal, dass er eventuell erstmal weint. Tröstet ihn… das würde schließlich auch jeder Erwachsene mit einem Baby tun. Es ist wichtig, dass er sich darauf verlassen kann, dass ihr ihn nicht allein lasst. Das kann er noch nicht leisten. Und wenn er sich darauf verlassen kann und sich bei euch sicher fühlt, dann wird es ihm immer leichter fallen auch mal liegen zu bleiben, wenn ihr kurz den Raum verlasst.


Er darf noch keine Treppen gehen oder muss aus anderen Gründen einmal auf den Arm genommen werden. Überrascht/Überrumpelt ihn nicht. Für ihn ist es weit oben auf eurem Arm und es ist für ihn ungewohnt in seiner Bewegung eingeschränkt zu werden. Hockt euch zu ihm auf den Boden und kündigt es ihm an. Dann weiß er nach kürzester Zeit was gleich passieren wird. Und wenn es dann auch noch Lob auf eurem Arm gibt, wird er sich gerne von euch durch eure große Welt tragen lassen. 


Geschirr und Leine kennt er noch nicht. Zeigt ihm diese unbekannten Dinge in Ruhe. Legt sie auf den Boden und streut ein paar Leckerchen darum. Er wird beides beiläufig wahrnehmen und da ran schnuppern. Nehmt das Geschirr in die Hand und führt die Welpe Schritt für Schritt da durch, mit viel Lob und Anerkennung. Überrumpelt ihn nicht. Sagt eurer Welpe, dass ihr es ihm anziehen werdet. Das gleiche mit der Leine. Sagt es ihm vorher, mit einem kurzen Signal „Leine“.


Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und er ist auch nicht als Langstreckenläufer geboren. Lasst ihn in Ruhe ihre Umgebung erkunden. Dazu reichen auch in den ersten Tagen kleine Erkundungstouren durch euren Garten oder auf einer gut überschaubaren Wiese. Die große Stadt, Wald und Parks könnten ihn überfordern. Und da er eh noch nicht lange spazieren sollte, reicht das für den Anfang vollkommen. Wenn ihr merkt, dass ihn etwas verunsichert, bietet euch als sicheren Hafen. Geht in die Hocke und er wird die Sicherheit zwischen euren Beinen dankend annehmen. Von da aus kann man wunderbar neue Dinge betrachten und sich vielleicht auch trauen diese zu erkunden. Denkt immer daran, euer Welpe sollte pro Lebensmonat max. 5 Minuten spazieren gehen.


Gemeinsam die Welt Schritt für Schritt zu erkunden ist sehr wichtig für eure Bindung. Begleitet ihn dabei und fördert seine Neugierde und Erkundungsverhalten. Er entdeckt die Welt, die ihr schon lange kennt. Deswegen bestimmt er das Tempo und die Dinge, die er näher betrachten möchte. Ermuntert euren Welpen, wenn er zögert, aber lockt ihn nicht. Euer Welpe könnte in einen Konflikt geraten und vielleicht nicht mehr positiv die Dinge betrachten.


Für den Ernst des Lebens, aus Sicht eures felligen Mitbewohners, wie "Sitz", "Platz", "Bleib" ist später noch genug Zeit.

Im Moment geht es hauptsächlich um eure Beziehung und die Freude an dieser großartigen und aufregenden Zeit… egal wie anstrengend sie ist. Irgendwann wird eure graue Schnauze neben euch sitzen und ihr werdet auf diese Zeit liebevoll zurückschauen. Versprochen! 


Wenn ihr mehr zu dem Thema wissen wollt und wie man am besten mit Schnappschildkröten und labilen Schließmuskeln umgeht, meldet euch gerne bei mir. Ich begleite euch wahnsinnig gerne in diesem spannenden Lebensabschnitt eures Hundes.

verschmitzt. hündisch. menschlich.

Du willst der Chef von deinem Hund sein? Nehmen wir dieses Chef-Ding mal aus Hunde-Sicht unter die L
von verschmitzt79 16. September 2023
Eine beliebte Frage unter Hundehaltenden ist "Wie zeige ich meinem Hund, dass ich der Chef bin?". Gehörst du auch zu den Menschen, die das gerne wissen würden? Nehmen wir dieses Chef-Ding mal aus Hunde-Sicht unter die Lupe: Du willst mein Chef sein? Aber was ist denn für dich ein Chef? Oder besser noch gefragt, was ist denn für dich ein guter Chef?
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